Speed in der Fotografie – Werkzeug oder kreative Falle?

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In der Fotografie dreht sich vieles um den perfekten Moment – und manchmal kommt der schneller, als man den Auslöser drücken kann. Genau da kommen Geschwindigkeit und der Serienbildmodus ins Spiel. Aber Vorsicht: Was wie ein Vorteil klingt, kann auch schnell zur kreativen Falle werden.

Serienbildmodus

Viele denken: Je mehr Bilder pro Sekunde, desto besser. Und ja – wer Sport, Wildtiere oder Action fotografiert, weiß: Der Serienbildmodus ist ein echter Gamechanger. Eine meiner Kameras schafft bis zu 7, die Andere bis zu 10 und die Dritte bis zu 12 Bilder pro Sekunde.

Beim Skispringen zum Beispiel fange ich damit nicht nur den Sprung ein, sondern jede einzelne Phase – von der Vorbereitung bis zur Landung. Das erlaubt mir, später gezielt den Moment auszuwählen, der am meisten Ausdruck hat.

Geschwindigkeit

Speed bedeutet nicht nur Serienbild. Auch Autofokus, Verschlusszeit und die Reaktionsfähigkeit der Kamera gehören dazu. Beispielsweise hätte ich ohne den schnellen Autofokus den entscheidenden Dunk verpasst.

Aber Schnelligkeit ist nicht gleich Qualität. Ich habe gelernt: Manchmal ist es besser, langsamer zu arbeiten. Ein Porträt etwa braucht Ruhe. Da hilft kein Serienbildmodus. Da geht’s um Timing, Gefühl und Kommunikation.

Bewusst verzichten

Ich nutze Speed bewusst – aber nicht automatisch. Wenn ich Einzelbilder/Mannschaftsbilder mache, stelle ich gezielt auf Einzelbild um. Weil ich dann gezwungen bin, genauer hinzusehen und den Moment aktiv zu treffen, statt mich später durch 300 Bilder zu klicken.