Fotografie ist mehr als Technik. Klar – Blende, Belichtungszeit und ISO sind wichtig. Und ja, auch die Brennweite spielt eine Rolle. Aber eines stellt man immer wieder fest: Die Perspektive – also dein Standpunkt – verändert ein Bild oft mehr als jedes Objektiv.
Brennweite vs. Perspektive –
was ist eigentlich der Unterschied?
Die Brennweite bestimmt den Bildausschnitt: Weitwinkel zeigt mehr, Tele holt das Motiv näher ran. Viele denken, man könne durch Zoomen die Perspektive ändern – aber das stimmt nicht.
Die Perspektive entsteht allein durch den Standpunkt der Kamera – also physisch: Wo du stehst, kniest, liegst oder kletterst. Die Perspektive entscheidet: Wie groß erscheint der Vordergrund im Verhältnis zum Hintergrund? Wie tief oder flach wirkt das Bild?
Fotopraxis: Gehen statt Zoomen
Stell dir vor, du fotografierst einen Spieler beim Dunking.
• Mit einem 17mm-Objektiv, nah dran: Die Person wirkt groß, die Halle/die Zuschauer im Hintergrund weit weg und klein.
• Mit 100mm, aus der Ferne: Die Person erscheint kleiner, die Halle/die Zuschauer im Hintergrund rücken näher.
Aber: Die Perspektive ändert sich nur, wenn du deinen Standpunkt änderst – nicht, wenn du einfach zoomst.
Wenn du also willst, dass dein Bild Tiefe bekommt oder bestimmte Elemente dominanter wirken, dann beweg dich: Geh näher ran, knie dich hin, steig irgendwo drauf. Finde den Blickwinkel, der dein Motiv besonders macht.